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Großstechau

Vorschaubild Großstechau

Großstechau, ein im Altenburger Amtsbezirk, zwischen den Städten Ronneburg und Schmölln ehemaliges Kirchen-, Pfarr- und Vasallendorf, wird in alten Urkunden auf verschiedene Weise geschrieben: Stechaw (1599) Großen Stechaw (1616) Großen Stecha (1656); die Volkssprache nennt es Groß Stache.


Bei der Ersterwähnung von Großstechau bestehen noch Unstimmigkeiten. Der Name ist rein deutsch, also dürfte anzunehmen sein, dass dieser Ort nicht von den Sorbenwenden, sondern erst später gegründet worden ist.


Nachdem Karl der Große im 9. und Heinrich Vogler im 10. Jahrhundert diesen Völkerstamm unterjocht hatten, waren die Thüringer, aber noch mehr die Franken die ältesten Bewohner Sachsens. Man kann hieraus schließen, dass diese Volksstämme nebst denjenigen Wenden, welche zur christlichen Religion übergetreten waren und deshalb im Lande geduldet wurden, in unserer Gegend sich niedergelassen und Dörfer gegründet haben. Es dürfte demnach die Erbauung derjenigen Dörfer, deren Namen auf "walde" , "hain" "au" und "dorf" enden deutschen Ursprungs sein und auf jene und die darauf folgende Zeit zuführen sein.


In einer Urkunde von 1181 bekannt Kaiser Friedrich, dass eine von den Gebrüdern Heinrich und Werner von Stechau an das Kloster Pforta gemachte Schenkung ihrer Besitzung in Porstendorf von deren jüngerem Bruder Gerhard angefochten wurde. Es ist jedoch nicht bestimmbar, um welches Stechau es sich hier handelt.


Als älteste urkundliche Erwähnung erscheint eine im Jahre 1256 im Bergkloster Altenburg datierte Urkunde, welche Albert von Stechove als Zeugen erwähnt.
1380 wird ein Ulrich von Stechoue mit Zeuge, als Heinrich Reuß, Herr von Ronneburg, dieser Stadt ein Privilegium erteilt. Sein Name steht neben Thyme von Swenz, welcher damals Löbichau besaß.
Im Jahre 1583 hatte Großstechau 5 Bauernhöfe und 14 Baustätten, eingeschlossen Pfarr-, Kirchner- und Hirtenhaus mit 130 Einwohner.
1620 brannte das Schulhaus und 1787 ein Gut ab.


1629 und 1632 war Großstechau und die ganze Umgegend von kaiserlichen Truppen besetzt. Schwere Plünderungen und Verwüstungen waren die Folgen.


Die Kirche, die romantische und spätgotische Stilelemente vereint bildet mit der in unmittelbaren, seit alters her bestehenden Schule den Mittelpunkt der Ortschaft. Seit 1582 sind die Namen alle Lehrer und deren Amtszeit lückenlos aktenkundig erfasst. 1620 brannte das Schulhaus ab und wurde erst 1626 wieder aufgebaut. 1820 wurde auf Kosten der Herzogin von Kurland ein zweites Schulhaus gebaut, in dem die Mädchen unterrichtet werden sollten.


1863 musste diese Mädchenschule wieder abgerissen werden. Auch die Knabenschule verschwand und das „neue“ Schulhaus wurde im gleichen Jahr fertig gebaut, erheblich größer als die Mädchenschule, aber am gleichen Standort. Im vergangenen Jahrhundert wurde die Schule nur geringügig baulich verändert.


1950 kommt die bis dahin eigenständige Gemeinde Großstechau zu der Gemeinde Löbichau. Mit der Gründung der LPG "Theodor Körner" Löbichau wird Großstechau vorübergehend zum Hauptsitz der späteren Agrargenossenschaft.


Im Jahre 1986 erfolgte eine Erweiterung des Schulstandortes durch den hinter der alten Schule gelegenen Neubau. Die Turnhalle wurde im Februar 1988 fertig gestellt.


Heute befindet sich in der alten Schule die Kindertagesstätte „Frechdachs“. Der Neubau wird heute noch als Grundschule genutzt.


Michael Ranft (1700-1774), Vampirismus forscher, ab 1749 als Pfarrer in Großstechau tätig.